Bei Erkältungen ist Fieber ein nützliches Instrument des Immunsystems, um Erreger zu bekämpfen.
Fieber bei Erkältung
Ein paar Grad mehr auf dem Thermometer? Was viele Menschen im Urlaub freut, ist im Rahmen einer Erkältung eher unerfreulich. Denn sobald das Fieber steigt, rutscht die Laune in den Keller. Warum grippale Infekte auch Fieber verursachen können – und wie Sie dies am besten überstehen – verraten wir Ihnen in diesem Artikel.
Inhalte
Fieber im Schnellcheck – das sollten Sie wissen
Ab 37,5 °C sprechen wir von erhöhter Temperatur, ab 38,0 °C von Fieber. Besonders zuverlässige Messergebnisse erhalten Sie bei der Messung im After.
Im Rahmen eines grippalen Infekts klingt das Fieber meist nach ein bis zwei Tagen von selbst wieder ab.
Sinnvoll bei Fieber ist viel Trinken, strikte Bettruhe, leichte Kost und – bei besonders hohen Temperaturen – Kühlung durch Waschungen oder Wadenwickel.
Warum bekommen wir bei einer Erkältung eigentlich Fieber?
Unser Temperaturhaushalt ist ein wohlaustariertes System, das Temperaturunterschiede umgehend ausgleicht, z. B. durch Schwitzen (Kühlen) oder Zittern (Wärme erzeugen). Denn selbst winzige Schwankungen dieses körpereigenen Thermostats, die von unserer „Normaltemperatur“ nach oben abweichen, können uns tüchtig aus der Bahn werfen: wir fühlen uns sofort schlapp und fiebrig.
Dabei ist Fieber eigentlich ein nützliches Abwehrinstrument unseres Immunsystems, um Erregern tüchtig einzuheizen: Bei Fieber arbeiten Immunzellen wie die auf die Erkennung und Beseitigung von Krankheitserregern spezialisierten Lymphozyten besonders gut, während erhöhte Temperaturen gleichzeitig den Viren die Vermehrung erschweren.
Unser Tipp Fieber ist ein wichtiges Signal für uns, etwas kürzer zu treten, während die Abwehr auf Hochtouren arbeitet.
Wann ist es eigentlich Fieber? Tipps zur korrekten Messung und Bestimmung
Fieber richtig messen
Wer seine Körpertemperatur ermitteln möchte, hat mittlerweile reichlich Auswahl zwischen unterschiedlichen Arten von Thermometern und Messmethoden. Die folgende Auflistung beschreibt die gängigsten Varianten, von der zuverlässigsten Messmethode (rektal im After) bis zur ungenauesten Option.
Messung im After | Messung im Ohr | Messung in der Achsel | Messung im Mund | Messing an der Stirn |
---|
Bei der rektalen Messung mit einem digitalen Fieberthermometer liegt die Temperatur etwa ein halbes Grad höher als bei der Messung an anderen Körperstellen. | Mit einem Ohrthermometer lässt sich die Temperatur besonders schnell ermitteln. | Beim Fieber messen bei Kindern bitte darauf achten, dass sie sich während der Messung nicht bewegen. | Die Messung unter der Zunge ist für kleine Kinder nicht geeignet, da sie eventuell auf das Thermometer beißen könnten. Ebenfalls nicht geeignet ist es nach dem Genuss heißer oder kalter Speisen. | Mit einem Infrarotsensor eines Stirn- oder Schläfenthermometers wird die Temperatur gemessen. |
Fieber korrekt bestimmen
Ab wann ist es Fieber, ab wann erhöhte Temperatur? Bei den meisten Menschen liegt die normale Körpertemperatur zwischen 36,5 und 37,5 ° Grad – natürliche Schwankungen sind hierbei normal und auch Mediziner:innen nutzen zur Unterscheidung von Normaltemperatur, erhöhter Temperatur und Fieber teils leicht abweichende Schwellenwerte.
Grundsätzlich spricht man ab einer Körpertemperatur von 37,5 °C von erhöhter Temperatur und ab 38,0 °C von mäßigem Fieber. Als hohes Fieber gelten im Allgemeinen Messtemperaturen ab 38,5 °C (bei Kindern: 40 °C).
Fieber bei einer Erkältung? Das sind klassische Begleitsymptome
Fühlen Sie sich müde, abgeschlagen, verfroren oder berührungsempfindlich? Neben typischen Erkältungssymptomen (Husten, Schnupfen, Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen) zählen auch Mattigkeit, Frösteln, empfindliche Haut und erhöhtes Schmerzempfinden zu den üblichen Begleiterscheinungen von Fieber bei einer Erkältung.
Warum frösteln wir eigentlich bei Fieber?
Eigentlich absurd: Wir zittern und frieren, obwohl sich unser Körper aufheizt?
Die einfache Erklärung: Um seine Kerntemperatur zu erhöhen, setzt unser Körper auf zwei Strategien: Wärmeverlust vermeiden und zusätzliche Wärme erzeugen.
Dabei funktioniert Zittern wie ein kleines Workout, das Extrawärme produziert, während die geringere Durchblutung der Haut dafür sorgt, dass wir weniger Wärme verlieren.
Das Ergebnis: blasse Haut, kalte Hände und Füße sowie heftiges Frösteln bis hin zum Schüttelfrost.
Wie lange dauert das Fieber bei einer Erkältung?
Erhöhte Temperatur bzw. Fieber meldet sich meist nur kurz und zu Beginn der Erkältung. Oft sinkt die Temperatur bereits nach ein bis zwei Tagen von selbst wieder ab. Was Sie sonst noch im Laufe der Infektion erwartet – und welche Phasen dabei normalerweise aufeinander folgen – haben wir in unserem Beitrag zum typischen Verlauf einer Erkältung für Sie zusammengestellt.
Was hilft gegen Fieber und wie lässt es sich senken? Sinnvolle Tipps bei einer Erkältung
Ganz klar: Fieber ist nicht nur lästig, sondern kann auch den Körper belasten. Allerdings sollten Sie in diesen natürlichen Prozess nur aktiv fiebersenkend eingreifen, wenn Sie sich sehr unwohl fühlen, unter Kreislaufbeschwerden leiden oder besonders hohes Fieber messen (bei Erwachsenen:
ab 39 °C).
Ansonsten kommen Sie mit den folgenden Maßnahmen hoffentlich etwas leichter und angenehmer durch die Fieberphase Ihrer Erkältung.
Das tut gut: Hausmittel bei fiebrigen grippalen Infekten
Wärme, wenn Sie frieren
In der Anstiegsphase des Fiebers fühlen wir uns oft verfroren. Gönnen Sie Ihrem Körper jetzt ruhig eine extradicke Bettdecke oder einer Wärmflasche.
Kühlende Wadenwickel oder Waschungen bei Fieber
Bei hohem Fieber oder akuten Kreislaufbeschwerden können Wadenwickel die Temperatur um etwa ein Grad senken. Statt feuchter Tücher eignen sich übrigens auch in Wasser getränkte Baumwollsocken, über die Sie dann trockene Wollstrümpfe ziehen. Auch kühle Waschungen der Arme und Beine werden bei Fieber als wohltuend empfunden. Trocknen Sie diese im Anschluss nicht ab.
Unser Tipp Auch ein feuchter, lauwarmer Waschlappen auf der Stirn kann in dieser Phase Erleichterung bringen.
Viel trinken
Wer fiebert und schwitzt, verliert viel Flüssigkeit. Damit der Körper nicht austrocknet und auch die Schleimhäute in Hals, Rachen und Lunge feucht bleiben, gönnen Sie ihm am besten reichlich Nachschub mit Wasser, Schorle oder speziellen Tees gegen Fieber. Wegen ihrer schweißtreibenden Wirkung werden z. B. Holunderblüten oder Mädesüß besonders geschätzt. Koffein und Alkohol sollten gemieden werden.
Leichte Kost
Auch wenn der Appetit bei Fieber nachlässt, lohnt es sich, auf gesunde, leicht verdauliche Ernährung zu achten, denn mit jedem Grad Temperaturanstieg verbraucht der Körper mehr Energie. Leichte Gerichte wie Obst und Joghurt, aber auch die berühmte Hühnersuppe, sind jetzt eine gute Idee.
Sinnvolle Medikamente bei einer Erkältung mit Fieber
Die Erkältung hat Sie voll im Griff? Dann lohnt sich eine medikamentöse Behandlung der schlauchenden Symptome. Während Wirkstoffe wie Ibuprofen, Paracetamol oder Acetylsalicylsäure das Fieber senken und Kopf- oder Gliederschmerzen lindern können, erleichtern schleimhautabschwellende Substanzen wie Pseudoephedrinhydrochlorid die Atmung bei verstopfter Nase. Praktische Kombinationspräparate wie BoxaGrippal (Pflichttext) sind hier nachweislich verträglich und wirksam.*
Wichtig Arzneimittel mit Acetylsalicylsäure (z. B. Aspirin®) sind für Kinder nicht geeignet.
Viele weitere Tipps zur Behandlung und Linderung der gesamten Symptompalette eines grippalen Infekts finden Sie in unserem Übersichtsartikel „Erkältung richtig behandeln“.
Ab wann ist Fieber bedenklich?
Grundsätzlich ist es nicht gefährlich, wenn unser Immunsystem den Erregern die Hölle heiß macht. Doch jeder Körper hat seine Grenzen – und nicht jedes Fieber wird durch einen relativ harmlosen grippalen Infekt ausgelöst.
Bei u. a. folgenden Warnsignalen sollte eine medizinische Abklärung erfolgen:
Das Fieber dauert länger als 1-2 Tage
Die Temperatur steigt über 39 °C (bei Erwachsenen) bzw. 40 °C (bei Kindern)
Sie haben zusätzlich starke Schmerzen oder fühlen sich sehr unwohl
Sie haben sich vorher in einem tropischen Land aufgehalten
Sie leiden unter akuter Atemnot
Sie haben neben dem Fieber noch weitere Erkältungsbeschwerden? Wissenswerte Fakten und Tipps rund um das Thema Erkältung finden Sie in unserem umfangreichen Erkältungsratgeber.
Häufig gestellte Fragen
-
Die normale menschliche Körpertemperatur liegt zwischen 36,5 und 37,5 °C. Ab einer Körpertemperatur von 37,5 °C spricht man von erhöhter Temperatur, Messwerte ab 38,0 °C werden im Allgemeinen als Fieber bezeichnet.
-
Fieber sollte man idealerweise rektal, also im After messen – hier sind die Messergebnisse am zuverlässigsten. Alternativ kann man das Fieber auch im Ohr, in der Achsel, im Mund oder an der Stirn messen, wenn ein geeignetes Thermometer vorhanden ist.
-
Fieber ist eigentlich eine nützliche Reaktion unseres Körpers: Wenn das Immunsystem einen Erreger erkennt, erhöht es die Körpertemperatur, um Immunzellen die Arbeit zu erleichtern und Viren die Vermehrung zu erschweren. Ab 39 °C kann dies den Körper allerdings stark belasten und man sollte das Fieber eventuell senken. Falls Sie sich sehr unwohl fühlen oder unter Kreislaufbeschwerden leiden, könnten Sie ebenfalls über fiebersenkende Mittel oder Maßnahmen nachdenken.
-
Fieber lässt sich u. a. mit körperkühlenden Maßnahmen wie Waschungen und Wadenwickeln, schweißtreibenden Tees und Wirkstoffen wie Paracetamol, Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure (nicht für Kinder geeignet) senken.
-
Nicht bei jeder Erkältung hat man automatisch auch Fieber, aber eine erhöhte Körpertemperatur (1-2 Tage) zählt zu den gängigen Symptomen einer Erkältung.
-
Warum man bei Fieber friert, ist leicht erklärt: Um die Körpertemperatur zu erhöhen, erzeugt der Körper Extrawärme durch Zittern, was oft als Schüttelfrost wahrgenommen wird. Zusätzlich wird die Durchblutung der Haut heruntergefahren, um Wärmeverluste zu vermeiden. Das Ergebnis: die Haut ist fahl, Hände und Füße kühlen aus.
-
Ein Erkältungsbad ist bei Fieber nicht sinnvoll, da es den Kreislauf zusätzlich belasten kann.
-
Fieber dauert bei einer normalen Erkältung glücklicherweise nicht lange – nach ein bis zwei Tagen ist der Spuk normalerweise schon wieder vorbei.
-
Auch wenn nicht jeder grippale Infekt mit Fieber einhergeht, ist erhöhte Temperatur bei einer Erkältung absolut normal. Sie meldet sich meist in der Anfangsphase des Infekts, während das Immunsystem die körpereigene Abwehr ankurbelt, und klingt nach wenigen Tagen wieder ab.
Erkältungssymptome lindern und zuverlässig überwinden
BoxaGrippal forte Erkältungstabletten
Behandelt effektiv starke Erkältungssymptome und bekämpft die Entzündung im Körper.
Zum PflichttextBoxaGrippal Erkältungssaft
Schnellere Resorption, leicht zu dosieren und zu schlucken.
Zum PflichttextBoxaImmun Vitamine und Mineralstoffe
Der Begleiter während und nach der Erkältung.
Zum Pflichttext
* Klimek L, et al. Factors associated with efficacy of an ibuprofen/pseudoephedrine combination drug in pharmacy customers with common cold symptoms. Int J Clin Pract 2017; 71(2): e12907